Samstag, 13. August 2016
Die Fährfahrt und das Hotel, das wir eigentlich nicht buchen wollten
Wie kommt man von Spanien nach Italien und das möglichst spektakulär? Na klar, mit dem Schiff! Schweren Herzens verließen wir Barcelona, doch nicht so schnell...die Fähre hatte 1 1/2 Stunden Verspätung. Nach langem Warten fuhren wir mitten in der Nacht los und wieder versuchten wir gemeinsam in eine Kabine zu kommen. Leider war das Schiffspersonal nicht allzu freundlich und wollte uns
nicht sagen, ob es ein freies Bett in unseren Zimmern gibt. Wir beschloss, dass ich einfach solange im Zimmer meiner Schwester bleibe, bis die meisten schlafen sollten. Käme niemand, so könne ich einfach in einem der Betten schlafen. Zusammengequetscht schliefen wir ein. Die Stunden vergingen, das Schiff schaukelte enorm und die Leiter des Bettes knallte im Takt gegen die Wand. Niemand kam, doch ich wollte die einzige "Mitbewohnerin" des Vierbettzimmers nicht wecken. So teilten wir uns eine ganze Nacht ein Bett und wachten mit Schmerzen auf. Ein Blick aus dem Fenster und um uns herum: Wasser. Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, weshalb wir die meiste Zeit an Deck verbrachten. Eine Fähre wie sie im Bilderbuch steht: riesig, Casinos, Cafés, Restaurants, Kino, Wellnessbereich, Kinderbereich, Pool, Bar, Shops u.v.m.! Auch das Essen, was viel zu viel war, begeisterte uns. Aber nichts faszinierte uns so sehr, wie der Ausblick auf das weite Meer, die Inseln und so konnten wir für einen Tag abschalten.
Doch leider mussten wir uns eingestehen, dass wir mittlerweile so viel Verspätung hatten, dass wir den Zug von Civitavecchia nach Rom nicht bekommen würden. Nicht einmal den letzten. Wir buchten ein drei Sterne Hotel für 90 Euro. Uns blieb nichts anderes übrig. Um das ganze zu toppen, bekam ich einen kleinen Sonnenstich. Am liebsten hätte ich meine Fahrt abgebrochen und hätte danach Deutschland nie wieder verlassen. Doch der Sonnenuntergang, der lange andauerte, aber dennoch zu schnell vorbei ging, war traumhaft und linderte den Schmerz.

Der gesamte Horizont leuchtete in Regenbogenfarben und sorgte für den perfekten Abschluss.
An Land angekommen, liefen wir zum Hotel. Zunächst war es für uns ziemlich rätselhaft wo wir langgehen mussten, denn um uns herum war nichts. Nach einigen Minuten jedoch, kamen wir der Stadt und somit auch dem Leben Civitavecchias näher. Und mit dem Leben der Stadt auch dem Hotel. Es lag direkt am Meer, war alt, aber dennoch schick. Nach meinem Hostelleben der letzten Tage und Wochen, verliebte ich mich direkt in das riesige Bett, die Seife, die Handtücher und in den gigantischen Ausblick auf das Meer. Ich war im Paradies angekommen, was mir das Frühstück am nächsten Tag noch einmal bestätigte.

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